Tanzfabrik
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Uferstudio 5 & Heizhaus Bühne
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Photo: Dieter Hartwig

Hopeless. (Wiederaufnahme)

Performative Sound Installation & Tanzperformance · Wiederaufnahme von Sergiu Matis

Pastorale Poesie aus der griechischen und römischen Antike bildet die Grundlage für Sergiu Matis' Performance Hopeless. Was ist in einer sich ständig erwärmenden Welt noch von der idyllischen, kultivierten Natur übrig, die in den Gedichten von Theokrit und Vergil beschrieben wird? Sind die Dichter  durch ihre triviale erotische Aufgewühltheit und ihre Politisierung der Landschaft möglicherweise selbst dafür verantwortlich, dass die Welt in Brand geraten ist ? Heute schmieden wir unsere eigenen pastoralen Kulissen aus Fetzen, Fragmenten und Überresten, wie zum Beispiel mithilfe der Daten aus einer Bibliothek von Lauten ausgestorbener Tiere, oder alten und neuen Übersetzungen der Idyllen. Ein verzweifelter Akt des Zusammenfügens oder der verzweifelte Versuch, das, was übrig geblieben ist, zu bewahren, während man gleichzeitig die Verluste betrauert, die noch kommen werden. Ein allgemeines Gefühl der Ohnmacht macht uns zu Zuschauer*innen eines Festes der Katastrophen und des Verderbens.

Die Darsteller*innen in Hopeless. sind technologisch verbesserte Nymphen und Hirten, die verzweifelt darum wetteifern, wer das Publikum am lautesten weinen lassen kann. Die Ökologie zwischen poetischer Sprache und Choreografie ermöglicht es, dass Worte schmerzhaft mit dem Fleisch kollidieren und die Stimmbänderden Ton angeben, damit wir laut aufschreien und alle möglichen dystopischen Szenarien austreiben können. Hoffnungslosigkeit ist kein Zustand der Lähmung, sondern eine starke Kraft, die uns zum Handeln bewegt.

11.12.21 Haptic Access Tour und  Live Audiodeskription von Lena Michaelis von Gravity Access Services für blindes und sehbehindertes Publikum. Die Haptic Access Tour beginnt um 18:00. Ort: Uferstudio 5.
Nur nach Anmeldung unter: anmeldung@tanzfabrik-berlin.de oder Tel: +49.30.200 592 70 

Sergiu Matis

Der rumänische Choreograf Sergiu Matis wurde 1981 in Cluj-Napoca geboren. Er erhielt seine Tanzausbildung am Liceul de Coregrafie in Cluj und an der Mannheimer Akademie des Tanzes und begann seine Karriere am Tanztheater Nürnberg. Seit 2008 lebt und arbeitet er in Berlin und kreiert seine eigenen Arbeiten, zuletzt „UNREST“ (2021), „DRANG“ (2022) und „Blazing Worlds“ (2023). Seine Choreografien werden national und international präsentiert, u.a. bei SZENE Salzburg und im PACT Zollverein. Er hat Workshops und Bildungsaktivitäten an verschiedenen Institutionen weltweit geleitet. 2014 schloss er seinen Master in Solo/Dance/Authorship am Hochschulübergreifenden Zentrum für Tanz (HZT) / Universität der Künste Berlin ab. 

Sergiu Matis‘ tänzerische Praxis könnte man als eine unermüdliche Suche in körperlichen und digitalisierten Archiven bezeichnen – mit kritischem Blick auf das, was abgelegt wurde, um zu retten, was als verloren galt, und um neu zu erfinden, was undokumentiert war. Die Kumulation von Geschichte(n) dient als Landkarte, die zum Ausgangspunkt für eine neue Vorstellung von Tanz wird. Seine Performances provozieren intensive Erfahrungen, die unsere Vorstellungen aushebeln und die Komplexität unserer Zeit einbeziehen. 
Tickets: 15€ / erm. 10€
Tickets hier
Bitte kommen Sie eine 1/2 Stunde vor Vorstellungsbeginn.

Für diese Veranstaltung gilt die 2G+Regel:
Besucher*innen müssen demnach vollständig geimpft oder genesen sein und zusätzlich einen tagesaktuellen negativen Test nachweisen.  Es gilt darüber hinaus bei allen Veranstaltungen in Innenräumen die Maskenpflicht (medizinische Maske oder FFP2-Maske).

Achtung: Die Performance am 12.12.21 muss leider ausfallen!
Konzept, Choreografie: Sergiu Matis | Performance: Martin Hansen, Sergiu Matis, Manon Parent | Text: Sergiu Matis, Mila Pavicevic, auf der Grundlage von Übersetzungen von Theokrit und Virgil* | Komposition: AGF aka Antye Greie | Dramaturgie: Mila Pavićević | Artenresearch, Text: Philip Ingman | Bühnenbild: Dan Lancea | Kostüm: Philip Ingman | Lichtdesign: Sandra Blatterer, Emma Juliard | Licht: Fabian Bleisch | Technische Leitung: Andrea Parolin | Choreografieassistenz: Orlando Rodriguez | Produktion: Anna Chwialkowska | Vertreten durch: Danila - Freitag, Agentur für Performative Künste |Tieraufnahmen aus der Macaulay Library des Cornell Lab of Ornithology und der Xeno-Canto Foundation.
Eine Sergiu Matis Produktion | Gefördert durch die Wiederaufnahmeförderung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa, koproduziert von  apap - FEMINIST FUTURE, ein Projekt kofinanziert vom Creative Europe Programme der Europäischen Union | Unterstützt durch DIEHL+RITTER/TANZPAKT RECONNECT, gefördert von dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen der Initiative NEUSTART KULTUR Hilfsprogramm Tanz.


GRAVITY ACCESS SERVICE / Haptic Access Tour und  Live Audiodeskription unterstützt durch DIEHL+RITTER / Tanzpakt Reconnect | gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen der Initiative NEUSTART KULTUR. Hilfsprogramm Tanz.

*Übersetzungen von Theokrit und Virgil von: Hine, Daryl (Übersetzung), 1982, Theocritus: Idylls and Epigrams, New York: Atheneum; und Holzberg, Niklas (Herausgeber und Übersetzung), 2016, ‘Bucolica / Hirtengedichte’ aus Bucolica, Georgica / Hirtengedichte, Landwirtschaft, Berlin, Boston: De Gruyter, pp. 42–50.