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Photo: Sergiu Matis, Philip Ingman

Blazing Worlds

Performance · Premiere von Sergiu Matis
Im Rahmen von :Love:

Tickets
Das Bedürfnis, sich bessere Welten vorzustellen – nicht um der Realität zu entfliehen, sondern um die Gegenwart neu zu imaginieren – zieht sich durch die Geschichte der Menschheit. Angetrieben von der Kraft utopischen Denkens experimentiert der Berliner Choreograf Sergiu Matis in seiner neuen Performance „Blazing Worlds“ mit der Vorstellung einer möglichen Zukunft, von der Tanz weiterhin ein Bestandteil sein wird. Die Vision einer möglichen Zukunft entwickelt die Performance aus Versatzstücken historischer und aktueller feministischer und queerer Science und Climate Fiction-Literatur. „Blazing Worlds“wird im Rahmen der :LOVE:-Kooperation zwischen Tanzfabrik Berlin und Radialsystem in den Räumen des Radialsystems präsentiert. Mit der Initiative „Radialsystem ♥ Tanzfabrik“ kooperieren die beiden Institutionen, um gezielt die Präsentationsbedingungen von Tanzschaffenden zu verbessern.

Inspiriert von dem (proto-)feministischen Science-Fiction-Roman „The Description of a New World, Called The Blazing-World“ von Margaret Cavendish aus dem Jahr 1666, entfaltet sich die Performance entlang der Erforschung vergangener und gegenwärtiger utopischer Begehren. Sergiu Matis verbindet visionäre feministische Science Fiction- und Climate Fiction-Literatur sowie literarische Werke queerer Utopien zu einem Netz sich verdichtender, über-
schneidender und überlagernder Referenzen. Hybride und aus Fiktionen zusammengesetzte Körper navigieren und tanzen durch dieses Netz aus Relationen und Ideen auf der Suche nach der visionären Kraft, die die literarischen Utopien beseelte.

„Blazing Worlds“ ist Teil von „Future Histories“, einer Performance-Reihe von Sergiu Matis, die das Verhältnis zwischen Natur und Gesellschaft und insbesondere die künstlerischen und performativen Reaktionen auf den Klimanotstand erforscht. Während sich der Choreograf in „Hopeless“ und „Extinction Room“ (2019), „UNREST“ (2021) und „DRANG“ (2022) auf Dystopien und den gesellschaftlichen Kollaps konzentrierte, fokussiert er sich mit „Blazing Worlds“ auf Visionen einer möglichen Zukunft und die Imagination einer alternativen Welt.

22.04.2023  19:00 Haptic Access Tour + Audio Deskription durchgeführt von Jess Curtis / Gravity Access Service (Irene Baumann)
Wir bitten um Anmeldung, telefonisch unter +49 (0)30 288 788 588 oder per E-Mail an ticket@radialsystem.de.
In Zusammenarbeit mit Gravity Access Service bietet die Tanzfabrik ausgewählte Veranstaltungen mit Audiodeskription und einer sogenannten Haptic Access Tour (Tastführung) an. Dazu gehören Live- und aufgezeichnete Audiobeschreibungen für blinde und sehbehinderte Besucher*innen und darüber hinaus Beratungen für den sensorischen Zugang. Für weitere Informationen besuchen Sie die Website: www.jesscurtisgravity.org/access

Sergiu Matis

Sergiu Matis ist ein rumänischer Choreograf, der 1981 in Cluj-Napoca geboren wurde. Er erhielt seine Tanzausbildung am Liceul de Coregrafie in Cluj und an der Mannheimer Akademie des Tanzes und begann seine Karriere am Tanztheater Nürnberg. Seit 2008 lebt und arbeitet er in Berlin und kreiert seine eigenen Arbeiten wie Keep It Real (2013), Explicit Content (2015), Neverendings (2017), Hopeless. (2019), UNREST (2021) und DRANG (2022). Er hat Workshops und Bildungsaktivitäten an verschiedenen Institutionen weltweit geleitet. Im Jahr 2014 schloss er seinen Master in Solo/Dance/Authorship am Hochschulübergreifenden Zentrum für Tanz (HZT) / Universität der Künste (UdK) Berlin ab.
Dauer ca. 2 Stunden
In englischer Sprache
Das Stück hat durchgehend englische und deutsche Übertitelung.
Tickets: Pay as you can (10€ / 15€ / 20€ / 25€)
Tickets gibt es auch beim Radialsystem.
Tickets
Konzept & Choreografie: Sergiu Matis
Performance & choreografische Zusammenarbeit: Emilie Gregersen, Kelvin Kilonzo, Nicola Micallef, Guilherme Morais, Aya Toraiwa und Kasia Wolinska
Dramaturgie: Mila Pavićević
Bühnenbild & Video: Adrian Ganea
Komposition: Andrea Parolin, Ana María Fonseca Núñez, Manon Parent, 
Choreinstudierung und Stimmbildung:  Ana María Fonseca Núñez
Kostümbild: Philip Ingman
Technische Leitung & Sounddesign: Andrea Parolin
Licht: Adrian Ganea, Fabian Bleisch
Choreografische Assistenz: Manon Parent
Übertitel und deutsche Übersetzung: Calvin Lanz
Produktionsleitung & dramaturgische Assistenz: Anna Chwialkowska
Distributing Producer: Danila - Freitag,  Agentur für Performative Künste
Mit Dank an: Juan Pablo Cámara, Evgenia Chetvertkova, Katrina Bastian, Emma Juliard, Orlando Rodriguez
 
Audiodeskription Gravity Berlin, Audiodeskription: Irene Baumann in Zusammenarbeit mit Gerald Pirner
 
Musik:
“Glacier Rave” – Musik von Andrea Parolin und Lied von Manon Parent 
„Into that that part of the world”. Basierend auf “Zephyrus brings the Time” - Musik von Michael Cavendish und Text von Margaret Cavendish. Bearbeitung: Ana María Fonseca Núñez.
Recitativo „There was but one way” - Musik von Ana María Fonseca Núñez und Text von Margaret Cavendish, Keyboard: Aya Toraiwa
 „Zefiro Torna”- Musik von Claudio Monteverdi, Text von Ottavio Rinuccini. Bearbeitung und basso continuo: Ana María Fonseca Núñez
 “Jelly Fruits” – Musik von Andrea Parolin und Manon Parent, Text von Emilie Gregersen
 „97 mini organs“ – Kollektive Komposition von Andrea Parolin and Ana María Fonseca Núñez. Musikalische Übersetzung des Tanzes und Organetto: Ana María Fonseca Núñez
Auszug aus der Sinfonie Op. 95 No. 9, „Aus der Neuen Welt” - II. Largo. Musik von Antonín Dvořák, Text von Kasia Wolinska
 
Text: 
Auszüge aus Margaret Cavendish: Description of a New World, Called the Blazing-World, 1666; Thomas Halliday: Otherlands: A World in the Making, 2022.
Storytelling und Liedtexte: Emilie Gregersen, Kelvin Kilonzo, Sergiu Matis, Nicola Micallef, Guilherme Morais, Aya Toraiwa und Kasia Wolinska

Eine Produktion von Sergiu Matis.
Gefördert vom Hauptstadtkulturfonds. Koproduziert von der Tanzfabrik Berlin, Radial Stiftung, PACT Zollverein und ICI-CCN Montpellier Occitanie im Rah-
men von Life Long Burning, kofinanziert vom Creative Europe Programm der europäischen Union. Unterstützt durch Bureau Ritter/TANZPAKT RECONNECT,
gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen der Initiative NEUSTART KULTUR. Hilfsprogramm Tanz.
Sergiu Matis wird unterstützt von apap – FEMINIST FUTURES 2020-2024, kofinanziert vom Creative Europe Programm der europäischen Union.

Medienpartner: taz. die tageszeitung,tip Berlin, Exberliner und Rausgegangen


↪ WEITERE BIOGRAFIEN

Emilie Gregersen
ist Künstler*in und Choreograf*in. Ihre/Seine Praxis schlägt Brücken zwischen Tanz, Choreografie, künstlerischer Organisation, Pflege und Gemeinschaft. Sie/er ist Mitbegründer*in der Dance Cooperative in Kopenhagen, einem von Künstlerinnen geführten Haus mit Fokus auf feministische, intersektionale und künstlerische Praktiken. Sie/er hat ein Studium in Tanz und Choreografie an der Danish School of Performing Arts absolviert. Seit 2018 produziert sie/er eigene Arbeiten, darunter „Touch“ und „Caresses“, die beide mit dem Edith Allers Memorial Grant (2021) ausgezeichnet wurden. Zudem unterrichtet sie/er regelmäßig an der Dansehallerne in Kopenhagen. Als Tänzer*in und Performer*in arbeitet sie/er u.a. mit Marie Topp, Tina Tarpgaard, Andros Zins-Browne, BADco. und Jules Fisher zusammen.

Kelvin Kilonzo ist zeitgenössischer Tänzer mit einem Hintergrund in Urban Dance und Schauspieler. Er lebt in Berlin. Seit 2020 arbeitet er mit Anne Imhof zusammen. Er ist Teil von Sasha Waltz & Guests sowie Mouvoir/Stephanie Thiersch und arbeitet hauptsächlich mit Solomusikern und Videokünstlern in Europa zusammen. Als preisgekrönter Schauspieler debütierte er 2017 mit „Toro“ auf der Berlinale. Seinen letzten Preis als bester Schauspieler gewann er mit „The Third King“ beim Revolution ME Festival New York. 2016 gründete er zusammen mit dem experimentellen Trompeter und Performer Pablo Giw ein Performance-Duo. Derzeit drehen GIW & Kilonzo einen Film, der im nächsten Jahr im Rahmen eines Performance-Projekts mit dem Titel „SUM“ in die Kinos kommen soll.

Nicola Micallef wurde 1999 in Malta geboren. Sie begann ihre Ausbildung im klassischen Ballett im Alter von 7 Jahren. 2010 entdeckte sie ihr Interesse am zeitgenössischen Tanz und bildete sich in diesem Bereich weiter. Im Jahr 2018 trat sie der ZfinMalta Dance Company als Auszubildende bei, mit Paolo Mangiola als künstlerischem Leiter. In den folgenden drei Spielzeiten arbeitete sie mit zahlreichen international renommierten Choreograf*innen und Künstler*innen zusammen, wie u.a. mit Roy Assaf, Jacopo Godani, Sergiu Matis, Jose Agudo und Jorge Crecis. Seitdem hat sie ihre Basis in Berlin gefunden, arbeitete mit Sergiu Matis, Sebastian Matthias und der Agudo Dance Company zusammen, tourte durch ganz Europa und trat auf der DubaiExpo2020 auf.

Guilherme Morais ist eine brasilianische Choreograf*in, Performer*in und Tanzpädagog*in. Ihr/sein besonderes Interesse gilt den Bewegungen des Geistes, des Nervensystems und des Unbewussten. Dieses Interesse begann mit einem Tanzforschungsprojekt an der Federal University of Minas Gerais UFMG und der Premiere der Show „asararás“ (2017), für die er/sie die Regie und Konzeption verantwortete. Ihre/seine Forschung setzt Guilherme Morais fort, indem er/sie neurosensorische Aktivierungsübungen entwickelt und das Unbewusste aktiviert. Im Jahr 2023 kehrt er/sie nach Brasilien zurück, um ein Tanzstück zu schaffen. Dieses führt ihre/seine vom Goethe-Institut finanzierte Forschung zum Gemälde „Dança Macabra“ mit dem Solo "Projeto Monstro" zusammen, das in "Casa Vella", Spanien, mit Unterstützung des Iberescena-Programms recherchiert wurde.

Kasia Wolinska ist Choreografin, Tänzerin und Schriftstellerin. Sie wurde in Danzig geboren und lebt in Berlin. Sie studierte Tanz an der Musikakademie in Łódź, Kulturanthropologie an der Universität Łódź und „Tanz, Kontext, Choreographie“ am HZT Berlin. Sie war Stipendiatin des Centro Selva Peru, des transeuropa Festivals in Hildesheim und des Zarya AIR in Wladiwostok. Sie arbeitete u.a. mit Lina Gómez, Anna Nowicka, Agata Siniarska, Rosalind Crisp, Anton Vidokle zusammen. Von 2013 bis 2018 leitete sie ein performatives Projekt namens „Hi Mary“. Darüber hinaus ist sie Vorstandsmitglied des ZTB e.V. und vertritt die Interessen der freien Tanzszene in Berlin. In 2022/23 ist sie Stipendiatin des Programms Critical Practice - Made in YU.

Aya Toraiwa ist Tänzerin und Performerin. Sie wurde in Tokio geboren und lebt in Berlin. In jüngerer Zeit tanzte sie in Stücken von Isabelle Schad, Judith Sanchez Ruiz, Wilhelm Groener u.a.. An der University of Brighton hat sie ihr Studium in Moving Image, Schwerpunkt Experimentalkino, mit Auszeichnung absolviert.
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