Tanzfabrik
Berlin
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Photo: Anja Weber

Die Hörposaune

Film Premiere von Jule Fierl, Antonia Baehr, Isabell Spengler
Im Rahmen von FEMINIST FUTURES FESTIVAL

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Ein imaginärer Lesekreis oder eine Gesangsperformance: Ein kleines Publikum und zwei Performerinnen sitzen auf einem anamorphischen Pfauenfederteppich, der sich zu einer überdimensionalen Vulva auswächst. Alle tragen transparente Hüllen um ihren Kopf, in denen sich ihre Umgebung auf verzerrte Weise widerspiegelt. In einer unbestimmten Zukunft lesen sie aus großen, illustrierten Büchern vor - spuckend, keuchend, orale Laute von sich gebend, singend - in Erinnerung an die Queer-Ikone und Altus Klaus Nomi, eine der ersten öffentlichen Persönlichkeiten, die im Zuge der AIDS-Pandemie starb. In einem binauralen Duett interpretieren die beiden Performer anatomische Darstellungen und vulvaähnliche Blumenarrangements neu, die aus den Buchseiten auftauchen. Tagtraum-artig, als wolle er sie vor dem Vergessen bewahren, taucht der Film in die Eingeweide phantastischer, queerer Körpervorstellungen hinab.

Einführender Vortrag von Margarita Tsomou und Gespräch mit den Regisseurinnen

Barriere–Freiheit
Wenn ihr Fragen zur Barriere-Freiheit habt, meldet euch gerne bei Juan Harcha per Mail unter: harcha@tanzfabrik-berlin.de oder per Telefon unter: 030-200 592 70.

Jule Fierl

Jule Fierl ist Tanz- und Stimmkünstlerin aus Berlin. Mit Hilfe von Choreografie und somatischen Gesangsmethoden bringen ihre Partituren das Verhältnis zwischen Sehen und Hören ins Wanken. Sie belebt das Erbe von Valeska Gert, einer Avantgarde-Tänzerin aus dem Berlin der 1920er Jahre, die als erste das Genre TonTanz konzipierte: mit der Stimme zu tanzen. Sie moderiert die Voice-Performance-Reihe FROM BREATH TO MATTER in Berlin. Für 2021/22 arbeitet sie in verschiedenen Formaten mit Choreografin Antonia Baehr und SoundDance-Künstlerin Irena Z.Tomazin.

Antonia Baehr

Antonia Baehr ist Choreografin und Filmemacherin. Ihre Stücke untersuchen unter anderem die Fiktion des Alltäglichen und des Theaters. Baehr studierte Film- und Medienkunst an der Hochschule der Künste Berlin bei Valie Export und absolvierte ihren Master an der School of the Art Institute of Chicago. Derzeit entstehen Duette in Zusammenarbeit mit Lucile Desamory, Neo Hülcker, Andrea Neumann, Latifa Laâbissi und Jule Flierl. Baehr ist Produzentin des Pferdeflüsterers und Tänzers Werner Hirsch (der auch in Pauline Boudry & Renate Lorenz Filminstallationen erscheint); des Musikers und Choreografen Henri Fleur; des Composer/Performers und Ex-Ehemanns Henry Wilde.

Isabell Spengler

Isabell Spengler ist eine Filmemacherin und Künstlerin, die mit einem erweiterten Verständnis von Kino arbeitet. In ihren Filmen und Videoinstallationen analysiert und verarbeitet sie divergierende Konstruktionen von Wirklichkeiten, Vorstellungswelten und deren Repräsentation. In einer Welt aus selbst entworfenen Kostümen, Requisiten, Sprache, Logik und Zeit-Struktur transformieren ihre fantastisch anmutenden Protagonist*innen die realen Umgebungen, auf die sie treffen. Sie entwickelte neue konzeptionelle Formen des strukturellen, narrativen und erweiterten Kinos und arbeitete als Performerin, Regisseurin und Autorin unter anderem mit der Choreografin Antonia Baehr, dem*der Komponist*in / Performer*in Neo Hülcker, der Künstlerin / Filmemacherin Lucile Desamory und der in Los Angeles lebenden Bildhauerin Alice Könitz. Sie ist Mitglied des feministischen Kunstkollektivs Maternal Fantasies, das 2018 gegründet wurde.
Gespräch im Anschluss an die Vorführung
Ort: Kino Arsenal, Potsdamer Str. 2, 10785 Berlin (im Sony center)
Tickets im Arsenal und online (siehe Ticketlink)
Tickets
Regie: Isabell Spengler, Antonia Baehr, Jule Flierl
Konzept: Antonia Baehr, Jule Flierl
Ko-Konzept: Isabell Spengler
Inszenierung in einer visuellen Installation von Nadia Lauro
Mit: Jule Flierl, Werner Hirsch
und: Gretchen Blegen, Carola Caggiano, Am Ertl, Nadia Lauro, Sharon Mercado Nogales, Nara Virgens

Kostüme: Antonia Baehr, Jule Flierl, Nadia Lauro
iSpheres: Plastique Fantastique - Yena Young & Marco Canevacci 
Licht: Gretchen Blegen
Kamera: Bernadette Paassen
Tonaufnahme: Claudia Matthei del Moro, S. McKenna
Ton, technische Leitung: Carola Caggiano
Produktionsleitung: Nara Virgens
Bühnentechniker HAU: Tobias Castorph, Marcus Winterbauer
Catering: Matthias Halke
Schnitt: Isabell Spengler
Farbkorrektur: Till Beckmann
Sounddesign und Tonmischung: Jochen Jezussek
Zusätzliches Sounddesign: Juliana Saragosa
Titelgestaltung: Franziska Morlok

Musik: Mit Original-Kompositionen von: S. McKenna, Jule Flierl, Antonia Baehr, "Song of the Cold Genius" von Henry Purcell, (King Arthur, 1684)
In einem Arrangement von: Christina Anger

Text: "Die Luft- L'air, nécessaire à la vie", Jean-Henri Fabre, 1857

Produzentinnen: Antonia Baehr, Jule Flierl, Alexandra Wellensiek
Administration: Alexandra Wellensiek / make-up productions
Praktika: Am Ertl, Sharon Mercado Nogales  
Dankeschön: Daniel Adams, Silke Bake, Caroline Böttcher, Pauline Boudry, Guillaume Cailleau, die Galerie ChertLüdde, Jade Dreyfuss, Lucile Desamory, Mars Dietz, Stefanie Gaus, Jakob Hauptmann, Nanna Heidenreich, Neo Hülcker, Bettina Knaup, Luise Meier, Ernestine Müller-Loeffelholz, Sophie Watzlawick

Eine Produktion von make up productions in Koproduktion mit dem HAU Hebbel am Ufer Berlin mit Unterstützung des Theaterhauses Berlin Mitte.
Die Postproduktion wurde gefördert durch DIEHL+RITTER/ TANZPAKT RECONNECT, gefördert durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen der Initiative NEUSTART KULTUR.